Erträge optimieren mit Sektorenkopplung

Machen wir weiter mit der Frage, wie Sie in Zukunft Ihre Erträge aus der Photovoltaikanlage noch weiter optimieren können. 

Einer der größten Vorteile von Strom als Energieträger ist es, dass Sie mit Strom alle Prozesse effizient umsetzten können. 

Ganz egal ob Beleuchtung, Kühlung, Wärmeerzeugung oder auch Mobilität. Mittlerweile lassen sich alle diese täglichen Bedürfnisse auch strombetrieben effizient umsetzen. Eine große Chance für kostengünstigen Solarstrom Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit noch weiter zu erhöhen.

Also lassen Sie uns einsteigen und einmal genau betrachten, was an zusätzlichen Vorteilen für Sie möglich sind!

Schauen wir uns dazu nochmal unser Fallbeispiel an

Nehmen wir uns noch einmal das Beispiel der Familie B. Von der 8.666 kWh Jahresproduktion, werden 1.920 kWh direkt im Gebäude verbraucht und die restlichen 6.747 kWh in das Netz eingespeist.

Details


jährl. Ertrag

8.666 kWh

Einspeisung

6.747 kWh

Eigenverbrauch

1.920 kWh

Mit diesen Werten lässt sich eine durchschnittliche Vergütung für den produzierten Strom errechnen:


Vergütung

Einspeisevergütung

823,13 Euro

Eigenverbrauch

460,80 Euro

ø Vergütung/kWh

0,148 Euro

So weit, so gut. Doch wie verändert sich diese durchschnittliche Vergütung wenn weitere Energieverbräuche, die jetzt noch nicht mit Strom gedeckt werden, durch den Solarstrom bedient werden? Dazu sehen wir uns im 2. Schritt die Möglichkeiten an die sich hierzu für Familie B. ergeben.

Wie ist das mit Stromspeicher?

Grundsätzlich besteht natürlich auch die Möglichkeit den eigenen Solarstrom in einer Solarbatterie zu speichern und so den Eigenverbrauch weiter zu erhöhen. Schließlich sind Solarspeicher sehr beliebt geworden. Mittlerweile wird rund jede 2. neue Anlage auf einem Wohnhaus mit Akku ausgeliefert. Bei der Sektorenkopplung geht es jedoch um den Energieverbrauch der noch nicht mit Strom gedeckt wird.

Zu dem Themenkomplex Solarstromspeichern - Kosten und Nutzen haben wir eine Videopräsentation erstellt. Dort erhalten Sie weiterführende Infos zu Solarbatterien.

Für unsere Familie ergeben sich zwei Möglichkeiten den Nutzen aus der Anlage durch zusätzlichen Eigenverbrauch weiter zu erhöhen. Dies ist zum einen die Brauchwassererhitzung und zum anderen die Mobilität.

Brauchwassererwärmung

Der Vorteil einer Brauchwassererwärmung mittels Solarstrom liegt darin, dass Warmwasser einerseits ein bedeutender Energieverbrauch darstellt und anderseits über das gesamte Jahr sehr gleichmäßig benötigt wird.

Laut dem Energie-Lexikon kann pro Person und Tag ein Bedarf von ca. 40 Liter angesetzt werden. Dabei ist der Verbrauch aber sehr individuell und kann stark abweichen. So sprechen andere Quellen von bis zu 80 Liter pro Tag und Person.

Für die Erwärmung dieser Wassermenge werden ca. 1.800 kWh benötigt. Diese können sehr gut aus der eigenen PV-Anlage genommen werden. Besonders wirkungsvoll funktioniert dies mit einer Brauchwasserwärmepumpe. Der Vorteil gegenüber der Nutzung eines Heizstabes ist der, dass rund 2/3 der benötigten Energie der Umgebungsluft entnommen wird. Der Strombedarf sinkt so auf um die 600 kWh.

Brauchwasserwärmepumpe - z. b. vaillant AROSTOR


  • 1 kWh Strom erzeugt ca. 4 kWh Wärme
  • 300 l Pufferspeicher
  • PV-Funktion mit intelligenten Aufheizen
  • ggf. zusätzlicher Wärmetauscher für bivalenten Betrieb mit bestehendem Kessel

Quelle: Vaillant

Durch die geringe Leistungsaufnahme (ein weiterer Vorteil gegenüber einem Heizstab) und die mit der Photovoltaikanlage gekoppelte Steuerung, kann der gesamte Strombedarf der Wärmepumpe mit Solarstrom gedeckt werden. 

Der Eigenverbrauch der Familie B. erhöht sich so um 600 kWh/Jahr oder 31 Prozent!

Elektromobilität

Ein weiters und stark wachsendes Feld um den Nutzen zu erhöhen, ist die Elektromobilität. Gerade für den Zweitwagen, oder Berufspendeler lassen sich in der Kombination mit der eigenen Photovoltaikanlage interessante Einsparungen bei den Betriebskosten realisieren.

Wie viel Strom benötigt ein Elektroauto?

Bei uns in der Firma haben wir uns einen BMW I3 angeschafft. Über die gesamte Laufleistung von jetzt rund 27.000 km wird ein durchschnittlicher Strombedarf auf 100 km von 17 kWh ausgegeben. Für eine Laufleistung von 10.000 km im Jahr werden also 1.700 kWh Strom benötigt.

Bezogen auf den Energieinhalt von Benzin entspricht dies einem Verbrauch von ca. 1,5 l/100 km!

Quelle: BMW ConnectedDrive

Wie viel Strom kann ich über die PV-Anlage tanken?

Diese Frage kann natürlich nur sehr individuell anhand der eigenen Fahrbedürfnisse beantwortet werden. Neben der Zeit die ich über Tag mein Auto laden kann, spielt natürlich auch die Frage nach der Ladeleistung (also wie schnell muss ich aufladen) eine große Rolle. Je langsamer die Aufladung erfolgen kann, umso besser kann der Strom aus der PV-Anlage genutzt werden.

Der Rosenheimer Solarförderverein e.V. hat ein Excel-Tool entwickelt, mit der sich eine überschlägige Rechnung des Eigenversorgungsanteiles bestimmen lässt. Unter der Annahme das sich das Auto innerhalb einer Woche an 2 Tagen für 1 Std., an 3 Tagen für 2 Std. und an 2 Tagen für 4 Std. über Tag laden lässt, ergibt sich eine Deckungsquote von 70 %. Für unseren I3 passt das auch so.

Quelle: Rosenheimer Solarförderverein

Somit erhöht sich der Eigenverbrauch der Familie B. um weitere 1.190 kWh. Schauen wir uns dann abschließend an, wie sich das alles auf die durchschnittliche Vergütung der PV-Anlage auswirkt.

Erlössteigerung

Durch diese Maßnahmen erhöht sich der Eigenverbrauch von Familie B. von 1.920 kWh (nur Haushaltstom) auf jetzt 3.710 kWh im Jahr. Dadurch erhöht sich die Gesamtvergütung um 211,10 Eur oder 16 %.  

Details


jährl. Ertrag

8.666 kWh

Einspeisung

4.956 kWh

Eigenverbrauch

3.710 kWh

Mit diesen Werten lässt sich eine durchschnittliche Vergütung für den produzierten Strom errechnen:


Vergütung

Einspeisevergütung

604,63 Euro

Eigenverbrauch

890,40 Euro

ø Vergütung/kWh  

==> + 16 %       0,172 Euro

Sie sehen, andere Energieverbräuche mit dem eigenen Solarstrom zu decken lohnt sich nicht nur wirtschaftlich, er steigert auch die Unabhängigkeit deutlich. Weitere gute Gründe die für eine Photovoltaikanlage sprechen

Bleibt noch eine Frage offen. Wie sieht der genaue Weg zu Ihrer PV-Anlage aus?

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